Die besten Thriller mit IMDb-Topbewertung
Beitrag von In unserem eigenen Leben können wir auf handfeste Bedrohungen und lebensgefährliche Situationen gut und gerne verzichten. Im Kino aber geben wir uns ihnen bereitwillig hin. Vor allem Thriller-Stoffe sollen unseren Puls nach oben treiben, was immer mal wieder spektakulär gut gelingt. Einige der auf der Filmplattform IMDb am besten bewerteten Leinwandnervenkitzler möchten wir euch ans Herz legen. Auf dass das Adrenalin in Wallung geraten kann!
«Das Fenster zum Hof» (1954): Hitchcock führt unsere Schaulust vor
Als «master of suspense» hat Alfred Hitchcock viele einflussreiche Thriller-Werke gedreht. Wohl keines spiegelt jedoch die voyeuristische Position der Kinozuschauer:innen so gekonnt wie «Das Fenster zum Hof». James Stewart spielt darin einen Fotojournalisten, der nach einem Beinbruch vorübergehend an den Rollstuhl gefesselt ist und seine Wohnung nicht verlassen kann. Um sich abzulenken, beobachtet er ausgiebig den Alltag seiner Nachbarn. Irgendwann glaubt er, dass in unmittelbarer Nähe ein Mord geschehen sein könnte.
Spannung bezieht Hitchcocks Klassiker nicht nur aus der Frage, ob die Hauptfigur richtigliegt. Auch seine körperliche Einschränkung trägt entscheidend zur nervenaufreibenden Wirkung bei. Während die Kamera Stewarts Fotoreporter fast nie verlässt, macht uns der Regisseur die Verbindungen zwischen der Schaulust des Protagonisten und unserer eigenen Neugier bewusst. Genau wie er werfen wir einen Blick in eine andere Welt, hoffen darauf, etwas Ungewöhnliches zu sehen, und können unsere Augen nicht vom Geschehen abwenden. Der einzige Unterschied: Der Rollstuhlvoyeur bringt sich wirklich in grosse Gefahr. Wir hingegen können alles entspannt aus der Sicherheit des Kinosessels oder des heimischen Sofas verfolgen. Mit einer IMDb-Wertung von 8,5 Sternen gehört der Hitchcock-Klassiker zu den besten Thrillern aller Zeiten.
«Chinatown» (1974): Jack Nicholson als Privatdetektiv in Gefahr
Roman Polańskis im Jahr 1937 angesiedelte Hommage an den Film noir, die düsteren, nihilistischen US-amerikanischen Spannungsfilme der Nachkriegszeit, ist natürlich eine Detektiv- und Kriminalgeschichte. Immerhin steht mit Jack Nicholsons J. J. Gittes ein lässiger Privatermittler im Zentrum des Geschehens. Als Thriller qualifiziert sich «Chinatown» allerdings ebenfalls, da der Schnüffler bei seinen Nachforschungen in einem mysteriösen Mordfall immer wieder selbst in Gefahr gerät. Robert Townes verschlungenes, nahezu perfekt komponiertes Drehbuch, das sich auch um ein schmerzhaft-bedrückendes Inzestdrama dreht, erhielt zu Recht einen Oscar. Kinolegende John Huston hat als fieser Patriarch einen beunruhigend-abgründigen Auftritt. Und ganz nebenbei erfahren wir einiges über die hart geführten Konflikte über die Wasserrechte rund um Los Angeles. Die besten Thriller aller Zeiten: Auf diese Liste gehört «Chinatown» mit einer IMDb-Wertung von 8,2 Sternen auf jeden Fall.
«Sieben» (1995): David Finchers apokalyptische Serienkillerhatz
«Das Schweigen der Lämmer» (1991) und «Sieben» sind die beiden Filme, die das Gerne des Serienkillerthrillers im Mainstream salonfähig machten. Vier Jahre nach Anthony Hopkins‘ fröstelnd intensiver Darbietung als durchtriebener Psychiater Dr. Hannibal Lecter schickte David Fincher Brad Pitt und Morgan Freeman auf die Jagd nach einem wahnsinnigen Mörder, der sich bei seinen grotesk in Szene gesetzten Taten an den sieben Todsünden orientiert. Das Katz-und-Maus-Spiel steuert auf einen wahrlich erschütternden Showdown zu, den man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Was den Film besonders auszeichnet, ist seine allumfassende Hoffnungslosigkeit. Passend zu den religiös aufgeladenen Verbrechen scheint das Setting, eine namenlos bleibende US-Grossstadt, in apokalyptischen Regengüssen zu ersaufen. Viel düsterer als in den Bildern von Kameramann Darius Khondji ging es im Hollywood-Kino seither nur noch selten zu. Mit einer IMDb-Wertung von 8,6 Sternen überzeugt der Thriller auf allen Ebenen.
«Die üblichen Verdächtigen» (1995): Der Inbegriff des «Mindfuck»-Films
Sie führen das Publikum geschickt auf falsche Fährten und ziehen uns am Ende den Boden unter den Füssen weg. Dann, wenn klar wird, dass vieles, was wir zuvor gezeigt bekommen haben, anders gesehen werden muss. «Mindfuck»-Filme demonstrieren die Macht der Manipulation und sind oft von ihrer grossen, überraschenden Schlusspointe aus gedacht. Ein prominentes Beispiel dieser vor allem im Spannungskino sehr beliebten Spielart ist der mit Filmzitaten gespickte Crime-Thriller «Die üblichen Verdächtigen», in dem ein Zollinspektor (Chazz Palminteri) nach einer verheerenden Schiesserei im Hafen von San Pedro einen der Beteiligten (Kevin Spacey) befragt. Dessen Schilderungen werden in virtuos arrangierten Rückblenden bebildert. Im Finale steht dann, wie es sich für einen Last-Act-Twist-Beitrag gehört, eine faustdicke Überraschung, die uns die Verführungskünste des Filmmediums eindrücklich vor Augen führt. Der Thriller mit Überraschungseffekt überzeugt Zuschauer:innen weltweit mit einer IMDb-Wertung von 8,5 Sternen.
«Memento» (2000): Christopher Nolans vertracktes Filmpuzzle
Selten gehen filmische Form und filmischer Inhalt derart Hand in Hand wie in Christopher Nolans Hirnverdreher «Memento», der in seiner ungewöhnlichen Erzählstruktur die brüchige Wahrnehmung seines Protagonisten greifbar macht. Nach einem Einbruch, bei dem seine Ehefrau getötet wurde, leidet Leonard (Guy Pearce) an einer sogenannten anterograden Amnesie, kann neue Informationen nur für einen sehr kurzen Zeitraum speichern und fühlt sich danach in der jeweiligen Situation völlig verloren. Mithilfe eintätowierter Hinweise und Polaroids von vermeintlich wichtigen Orten und Personen versucht er dennoch, den Mörder seiner Gattin zu finden.
Unterteilt ist der Thriller in zwei Handlungsfäden. Der in schwarz-weiss gehaltene Strang läuft chronologisch vorwärts ab, während der zweite farbig ausfällt und chronologisch rückwärtslaufend aufgebaut ist. Die Verwirrung, die den Wahrheitssucher aufgrund seines Krankheitsbildes immer wieder befällt, überträgt sich direkt auf den Zuschauer und stellt Leonards Zuverlässigkeit mehr und mehr in Frage. Wer komplexe Puzzlespiele liebt, darf sich «Memento» nicht entgehen lassen! Nolans packendes Werk bekommt eine IMDb-Wertung von 8,4 Sternen.
«City of God» (2002): Schonungsloser Einblick in das Favela-Leben
Der von Fernando Meirelles und Kátia Lund inszenierte Film operiert an den Schnittstellen zwischen Drama, Krimi und Drogenthriller. Optisch und akustisch wird uns einiges geboten, entfaltet die von wahren Ereignissen inspirierte Romanadaption eine enorme Wucht. Im Mittelpunkt der stark subjektiv geprägten Handlung stehen drei Stationen eines brutalen Drogenkriegs unter den jungen Bewohner:innen der titelgebenden Favela am Rande Rio de Janeiros. Authentisch fühlt sich der preisgekrönte Streifen nicht nur deshalb an, weil er viele unterschiedliche Perspektiven aufgreift und ein gutes Auge für die sozialen Gegebenheiten in der Barackensiedlung hat. Entscheidend für die Glaubwürdigkeit der Geschichte ist auch die Besetzung der meisten Rollen mit Laiendarsteller:innen, Jugendlichen, die selbst aus Elendsviertel wie der «Stadt Gottes» kommen. Der Film bekommt bei IMDb eine Wertung von 8,6 Sternen.
«Oldboy» (2003): Beinharte Rachefantasie aus Südkorea
Basierend auf der gleichnamigen Manga-Vorlage skizziert Park Chan-wook in «Oldboy» die Suche eines 15 Jahre lang gefangen gehaltenen Geschäftsmannes (Choi Min-sik) nach seinen Peinigern. Trotz vieler ultrabrutaler, schwer erträglicher Szenen erweist sich die fragmentarisch erzählte, durchaus komplex gebaute Rachegeschichte als stilistisch brillante Meditation über die Sinnhaftigkeit von Selbstjustiz. Zwei Stunden lang werden wir an emotionale Grenzen geführt, bleibt uns nichts erspart. Und doch ragt der Film aus dem Subgenre des oft stumpfsinnigen Vergeltungskinos heraus. Wie viel Qualität in Parks albtraumhaftem Thriller steckt, zeigt nicht zuletzt der direkte Vergleich mit dem unvermeidlichen US-Remake, das 2013 das Licht der Welt erblickte. Spike Lees Version mit Josh Brolin in der Hauptrolle zieht klar den Kürzeren, da sie bei weitem nicht die inszenatorische Finesse des südkoreanischen Originals erreicht. Der Rachezug bekommt eine IMDb-Wertung von 8,4 Sternen.
«Das Leben der Anderen» (2006): Oscar-Triumph mit DDR-Thriller
Kompetent gemachte deutsche Vergangenheitsbewältigung funktioniert auf internationalem Parkett oft erstaunlich gut. So auch im Fall von Florian Henckel von Donnersmarcks Thriller-Drama «Das Leben der Anderen», in dem Ulrich Mühe mit eindringlicher Zurückhaltung einen Abhörspezialisten der Stasi gibt, der Mitte der 1980er Jahre einen gefeierten Dramatiker regimekritische Äusserungen nachweisen soll. Während seiner Arbeit zweifelt allerdings er zunehmend am Unterdrückungs- und Überwachungssystem, dem er bislang so treu gedient hat.
Bei den Oscars 2007 erhielt der Film die Trophäe für das beste fremdsprachige Werk. Eine nicht unverdiente Auszeichnung, weil es dem Regisseur und Drehbuchautor gelingt, ausgehend von Einzelschicksalen spannungsreich von den unmenschlichen Mechanismen des DDR-Apparates zu erzählen. Manchen melodramatischen Schnörkel kann man kritisch sehen. Florian Henckel von Donnersmarck zieht uns aber dennoch vom Start weg in die Geschichte hinein und beschwört mit einer vor allem von Grautönen bestimmten Bildästhetik ein handfestes Gefühl der Trostlosigkeit. Einer der wenigen deutschen Thriller, der es in die Liste der besten Thriller mit einer IMDb-Wertung von 8,4 Sternen schafft.
Thriller mit IMDb-Topbewertung bei Teleboy
Eine gemütliche Sitzmöglichkeit, ein paar Snacks und ein guter Thriller sind beste Voraussetzungen für einen perfekten Filmabend. Damit Du die besten Thriller mit IMDb-Topbewertung immer schnell findest, haben wir in unseren TV-Apps und im Web-Player Genres zusammengestellt, in denen Du immer schnell findest, was Du anschauen willst. So haben wir in unserem Genre «Krimi & Thriller» auch alle Empfehlungen aus diesem Artikel und viele mehr zusammengestellt. Damit steht dem nächsten Nervenkitzel nichts mehr im Weg!
Über die besten Horrorfilme mit IMDb-Topbewertung liest Du in diesem Artikel.
