Auf den Hasen gekommen: Filme für das Osterwochenende

Weihnachten ist die Zeit der herzerwärmenden, Magie versprühenden Familienfilme. Wie aber sieht es mit Ostern aus? Jenseits der klassischen Bibelstreifen gibt es zu diesem Fest keine typischen Kinowerke. Was uns aber nicht hindern soll, dennoch ein paar Filme thematisch zusammenzufassen. Unser verbindendes Motiv ist der Hase, der auf der Leinwand ganz unterschiedlich in Erscheinung tritt. Ob hilfsbereit, clever, unheimlich oder unsicher – unser Streifzug hält alles bereit. Hier kommen Filme für das Osterwochenende für jeden Geschmack.

«Falsches Spiel mit Roger Rabbit» (1988): Eine technisch staunenswerte Film-noir-Parodie

In einem fiktiven Los Angeles des Jahres 1947 koexistieren Menschen und Zeichentrickfiguren, die sogenannten Toons. Zu Letzteren gehört auch der Schauspielstar Roger Rabbit, ein Kaninchen, das seit geraumer Zeit seltsam unkonzentriert erscheint. Im Auftrag eines Studiobosses soll der Privatdetektiv Eddie Valiant (Bob Hoskins) herausfinden, warum Roger neben sich steht. Bei seinen Nachforschungen stösst der Privatdetektiv auf eine gigantische Intrige.

Unverkennbar parodiert Robert Zemeckis in dieser technisch brillanten Mischung aus Real- und Zeichentrickfilm die klassischen Muster des Film noir, der Kriminalgeschichten mit pessimistischer Grundstimmung erzählt. Auch wenn die Handlung hier und da etwas mehr Esprit vertragen könnte, zieht uns «Falsches Spiel mit Roger Rabbit» dank der beeindruckenden Effekte immer wieder in den Bann. Und nicht nur das: Vor allem Liebhaber:innen klassischer Trickfiguren dürfen sich über zahlreiche lustige Gastauftritte freuen. 

«Donnie Darko» (2001): Rätselhafter Genrecocktail mit prophetischem Hasen

Seit fast 15 Jahren ist Regisseur und Drehbuchautor Richard Kelly nun schon von der Bildfläche verschwunden. Dabei begann seine Spielfilmkarriere mit einem echten Knaller, dem schnell zum Kultfilm avancierenden Scifi-Mystery-Coming-of-Age-Drama «Donnie Darko». Jake Gyllenhaal spielt darin einen intelligenten, aber labilen Jugendlichen, der von Frank, einer halluzinierten Gestalt im Hasenkostüm, vor dem Einschlag eines Flugzeugtriebwerks in sein Zimmer gewarnt wird.

Nachdem er das Unglück dank der Informationen überlebt hat, erfährt er vom drohenden Weltuntergang und lässt sich zu gewagten Aktionen hinreissen. Mit dem liebenswerten Osterhasen hat der Einflüsterer Frank wenig gemein. Und doch oder gerade deswegen umweht ihn eine seltsam faszinierende Aura. Kellys Debütwerk ist ein komplexes Puzzle, das grosse philosophische Fragen berührt und mit einer präzisen Beschreibung von Teenagerbefindlichkeiten überzeugt. Hier ist das inflationäre Etikett «Kult» wirklich angebracht!

«Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen» (2005): Einfallsreicher Knetfigurenspass

Eine englische Kleinstadt ächzt unter einen Kaninchenplage, die der Erfinder Wallace und sein Hund Gromit in den Griff kriegen wollen. Um die Gemüsebeete zu schützen, wird eine Maschine zur Gedankenmanipulation der langohrigen Schädlinge entwickelt. Bei einem Test des Geräts geht jedoch etwas gehörig schief, und plötzlich stapft ein gigantisches Kaninchen umher, in dem Gromits Persönlichkeit steckt.

Drei Kurzfilme waren der Vorlauf für dieses Knetfigurenabenteuer von Steve Box und Nick Park, das mit herrlich schrägen Ideen, cleveren Gags, allerhand Filmzitaten und einer liebevoll nachgezeichneten Freundschaft auftrumpfen kann. Was ebenfalls betont werden muss: Der auf die Stop-Motion-Technik zurückgreifende Stil hebt sich erfrischend ab vom üblichen Animationslook. 

«Alice im Wunderland» (2010): Exzentriker Tim Burton in seinem Element

Wer über Hasen im Kino schreibt, kommt natürlich nicht an «Alice im Wunderland» vorbei. Hier soll es um Tim Burtons sehr freie Adaption der berühmten Lewis-Carroll-Erzählungen gehen. Als Kind erlebte Alice Kingsleigh (Mia Wasikowska) unglaubliche Abenteuer in einer skurrilen Welt, in die sie durch einen Kaninchenbau gelangte. Inzwischen hat die 19-Jährige die aufregenden Ereignisse vergessen. Bei ihrer Verlobungsfeier entdeckt sie abseits jedoch ein weisses Kaninchen mit Weste und Taschenuhr, dem sie schliesslich erneut in das wundersame Reich folgt.

Inhaltlich hapert es in Burtons Fantasy-Spektakel ein ums andere Mal. Wie eigentlich immer bei ihm verzücken allerdings die bunten, detailreich gestalteten Handlungsorte und die skurril entworfenen Figuren. «Alice im Wunderland» ist sicherlich nicht sein stärkster Film in letzter Zeit. Die magischen Möglichkeiten des Mediums führt uns der exzentrische Regisseur aber eindrucksvoll vor Augen.

«Die Hüter des Lichts» (2012): Osterhase und Co gegen dunkle Macht

Einen ungewöhnlichen Zusammenschluss zeigt der Animationsfilm «Die Hüter des Lichts», der auf einer Buchreihe von William Joyce basiert. Hier sorgen der Osterhase, der Weihnachtsmann, die Zahnfee und der Sandmann dafür, dass die Kinder ihre Hoffnungen, ihre Träume und ihren Glauben behalten. In Gefahr gerät ihre Aufgabe, als der Schwarze Mann, der böse Pitch, die Kleinen mit seinen Albträumen zu verängstigen versucht. Unterstützung erhofft sich das Quartett von einem neuen Hüter, dem winterlichen Jack Frost.

Peter Ramseys optisch bestechendes Actionabenteuer stellt die berühmten Folklorefiguren in einen aufregenden neuen Kontext und legt ein rasantes Tempo hin. Den Gedanken, dass unsere Fantasie beschützt werden muss, kann man eigentlich nicht oft genug loben. Wie schön wäre es, wenn auch Erwachsene manchmal noch mit kindlichen Augen auf die Welt blicken könnten!

«Das magische Haus» (2013): Gemeinsam stark

Der Name Ben Stassen steht für Animationsarbeit aus dem Herzen Europas. Regelmässig schenkt uns der belgische Regisseur und Produzent Familienfilme, die sich beherzt gegen die Vormacht der grossen US-Player stellen. Die optische Kunstfertigkeit und die erzählerische Tiefe mancher amerikanischer Vertreter erreichen seine Werke zwar nicht. Sympathische Unterhaltung mit einfachen Botschaften darf man aber durchaus erwarten. So auch im Fall von «Das magische Haus», der den 3D-Effekt sinnvoll zu nutzen weiss und einige visuelle Überraschungen bereithält.

Worum geht’s? Als seine Besitzer:innen ihn aussetzen, flüchtet sich der Kater Thunder in eine Villa, in der sprechende Tiere und zum Leben erweckte Gegenstände mit dem alten Zauberer Lawrence zusammenwohnen. Die Maus Maggie und das Kaninchen Jack weisen den Neuankömmling zunächst zurück. Doch dann landet der Magier im Krankenhaus, und sein hinterhältiger Neffe will sich das Haus unter den Nagel reissen. Was die Protagonist:innen nun lernen: Nur im Verbund lässt sich die Gefahr abwenden. 

«Zoomania» (2016): Oscar-Gewinner mit starker Message

Und noch ein Animationsfilm in unserer Liste! «Zoomania» handelt von der ehrgeizigen Häsin Judy Hopps, die die Polizeischule erfolgreich absolviert und in der titelgebenden Metropole ihren Dienst antritt. Von vielen ihrer grösseren Kolleg:innen anfangs verspottet, beweist sie in einem rätselhaften Fall mehrerer vermisster Säugetiere ihre unbestechlichen Fähigkeiten als Ermittlerin. An ihrer Seite: Der schlaue Fuchs Nick Wilde, der sich als Trickbetrüger über Wasser gehalten hat.

Der Streifen von Byron Howard, Rich Moore und Jared Bush sieht mit seinen bunten, detailverliebten Bildern nicht nur toll aus. Die wendungsreiche Geschichte mündet auch in einer überraschende Auflösung und macht sich vehement für Toleranz und den Abbau von Vorurteilen stark. Der von Shakira gesungene Song «Try Everything» ist nicht gerade anspruchsvoll, geht aber gut ins Ohr. Und manche Gags, vor allem die Pointen rund um das Faultier Flash, sind wirklich zum Kaputtlachen. Unter dem Strich hat sich der Film seinen Oscar-Triumph redlich verdient.

«The Favourite» (2018): Ringen um die Gunst der Königin

Im frühen 18. Jahrhundert steht die englische Königin Anne (Olivia Colman) stark unter dem Einfluss Sarah Churchills (Rachel Weisz), der Herzogin von Marlborough. Letztere hat mit der Monarchin nicht nur wiederkehrend Sex, sondern regiert de facto auch das Land. Ihre Position sieht sie allerdings in Gefahr, als ihre Cousine Abigail (Emma Stone) am Hof erscheint und in der Gunst Annes rasch aufsteigt. So erfährt die junge Frau unter anderem, dass die 17 Kaninchen der Königin für 17 schmerzhafte Erfahrungen in ihrem Leben stehen.

Giorgos Lanthimos wäre nicht Giorgos Lanthimos, wenn er seinem intrigenreichen Kostümfilm nicht einen ordentlichen Schuss Exzentrik und Surrealismus verpassen würde. Dem griechischen Ausnahmeregisseur gelingt ein opulenter Bilderreigen mit vielen amüsanten Einfällen und einigen verstörenden Momenten. Unabdingbar für die Wirkung sind die Leistungen der drei Hauptdarstellerinnen, die allesamt für einen Oscar nominiert waren. Erhalten hat ihn lediglich die furios aufspielende Olivia Colman. 

Das Osterwochenende mit Teleboy TV

Feiertage wie Ostern, Weihnachten, Silvester oder den Frauentag erlebt man am besten mit Teleboy. In unseren TV-Apps und im Web-Player findest Du immer passende Themenwelten und Homelanes, die Dich an diesen Tagen mit passenden TV-Tipps versorgen. Auch an Ostern 2024 haben wir für Dich die Empfehlungen aus diesem Artikel und viele weitere in einer Lane in Deinem Homebereich zusammengestellt. Viel Spass beim Streamen!