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Donnerstag, 2. Mai • 08:30 - 08:40

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Schweiz 2024

Nachts wirkt die Welt irgendwie anders. Aber auch die Menschen? Tatsächlich büssen gesunde Menschen spät in der Nacht an kognitiver Leistungsfähigkeit ein. Sie treffen in unerwarteten Situationen schlechtere Entscheidungen, gehen eher Risiken ein, sind impulsiver und können sich schwer konzentrieren. Sie verhalten sich, als wären sie betrunken. Nach 17 Stunden ohne Schlaf - also nachts um eins, wenn man seit acht Uhr morgens wach ist - schnitten Freiwillige in psychomotorischen Tests so ab, als hätten sie 0,5 Promille Alkohol im Blut.
Das liege nicht nur am Schlafmangel, sagen Forschende. Es müssen subtilere Effekte im Kortex sein, also das Areal, das beim Planen und Entscheiden aktiv ist und besonders viel Energie verbraucht. Der präfrontale Kortex wechselt nach Mitternacht in den Energiesparmodus, während andere Hirnareale in Betrieb bleiben, vermuten Forschende.
Von Andrew Tubbs von der University of Arizona stammt die «Mind after Midnight»-Hypothese: Demnach ermüdet der Verstand in den frühen Morgenstunden wie ein Muskel, der den Tag über viel geleistet hat. Die Synapsen, die den ganzen Tag über Nervenimpulse durch den Kortex schicken, müssen sich neu kalibrieren.
Ausserdem verändert sich der Dopaminspiegel im Gehirn und hemmt die Aktivität des präfrontalen Kortex weiter. Die Kontrollmechanismen funktionieren nicht mehr so gut. Die Amygdala dreht auf, jenes Gehirnareal, das Angst und Emotionen steuert. Wir verhalten uns impulsiver, sind risikobereiter, emotional labiler, hängen in Grübelschleifen fest und machen Fehler.

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