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Freitag, 26. April • 23:20 - 23:50

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Schutz oder Schuss. Wie umgehen mit Bär und Wolf?

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Österreich

Im März attackiert ein Braunbär fünf Menschen in einer slowakischen Kleinstadt, im April stürzt eine Wanderin auf der Flucht vor einem Bären in den Tod. Erneut beginnt die Debatte um Großraubtiere in unserer Umgebung. Als vergangenen Frühling ein 26-jähriger Jogger im italienischen Trentino von einer Bärin getötet worden war, war die Betroffenheit groß. Denn aus dieser Region wandern immer wieder Bären nach Tirol ein. Auch im Dreiländereck zwischen Kärnten, Friaul und Slowenien sind immer wieder Bären unterwegs. Doch in der Regel bleiben sie nicht dauerhaft in Österreich. Der Tod des Joggers hat aber die Debatte um ein Zusammenleben von Großraubtier und Mensch in Europa wieder kräftig angeheizt. Wölfe sind - nachdem sie über ein Jahrhundert in unseren Breiten als ausgerottet galten - wieder zurück und ihre Präsenz wird vielerorts zum Problem. Immer öfter werden Schafe gerissen, auf massiven Druck der Bauern wurden in einigen Bundesländern Abschüsse von Wölfen per Verordnung freigegeben. Tierschutzorganisationen halten erwartungsgemäß wenig vom Griff zur Flinte. Gefordert wird vielmehr der Einsatz von Herdenschutzmaßnahmen.
Korrespondent Christian Wehrschütz begleitet einen Jäger durch die Wälder Sloweniens und will herausfinden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, bei einem Spaziergang einen Bären zu treffen. Immerhin zählt Slowenien zu den Ländern mit einer großen Bärenpopulation - nach Schätzungen sollen es an die 1.200 Tiere sein. Als gefährlich für den Menschen werden die slowenischen Braunbären nicht eingestuft und sie sind sowohl durch EU-Gesetze als auch durch staatliche Regelungen geschützt. Bären, die die Scheu vor Menschen verloren haben und daher eine Gefahr darstellen, werden jedoch getötet.
Korrespondentin Ines Pedoth war in Südtirol unterwegs, wo nach der tödlichen Attacke der Bärin in der Nachbarprovinz Trentino, die Angst umgeht. Für viele der Bewohner hier war klar, ausgewilderte Bären und Wölfe sollten wieder gänzlich aus der Region verschwinden. Die Gräben zwischen Befürwortern und Gegnern werden von Jahr zu Jahr tiefer. Viele Landwirte mussten bereits erleben, dass ihre Tiere von Wölfen angegriffen wurden. "Das ganze Wolfsproblem führt früher oder später noch zu einem Bürgerkrieg, denn wir lassen uns das nicht gefallen", sagt der Schafzüchter Robert Angler im Interview.
Korrespondentin Vanessa Böttcher hat sich in Frankreich angeschaut, welche Maßnahmen hier zu einem weitgehend reibungslosen Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf geführt haben. In den "Alpes Maritimes", genauer im Nationalpark Mercantour, hatte sich vor ziemlich genau 30 Jahren der Wolf wieder angesiedelt. Seitdem nehmen Anzahl und Verbreitung der Wölfe in Frankreich stetig zu. Um Wolfsattacken zu verhindern, arbeiten auf Frankreichs Almen zahlreiche Schafhirten und die meisten von ihnen halten zudem Herdenschutzhunde. "Es ist das schönste Büro der Welt" erzählt Julien Tack, der vier Monate im Jahr für über 1.000 Schafe verantwortlich ist. In Frankreich wird jedes Jahr der Abschuss von 150 bis 200 Wölfen offiziell genehmigt. Eine eigene Einheit aus freiwilligen Jägern, die sogenannten "lieutenants de louveterie" regulieren den Bestand der Wölfe.

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