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Christoph Blocher: Reichtum. Macht. Europa - Ein Leben für seine Schweiz ©
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Dienstag, 9. April • 22:25 - 00:03

Christoph Blocher: Reichtum. Macht. Europa - Ein Leben für seine Schweiz

Ein Leben für seine Schweiz

Dokumentation

Der Film lässt das Leben des mächtigen Politikers Christoph Blocher Revue passieren. Blocher erzählt ausführlich über seine Kindheit, die Ems-Chemie sowie seinen Einstieg in die Politik.
Und er wird konfrontiert mit seinem umstrittenen Politstil. Filmautor Hansjürg Zumstein traf den Schweizer Unternehmer, Financier und Politiker über Jahre regelmäßig für ausführliche Interviews über sein Leben. Daraus entstand ein Film über Blochers Karriere.
Im Zentrum: die Europadebatte. Anhand neuer Dokumente zeichnet der Film die emotionale Abstimmungskampagne um den Europäischen Wirtschaftsraum, kurz EWR genannt, nach.
Die Dokumente, damals streng vertraulich, zeigen, wie der Bundesrat sich das Vetorecht, damals "opting-out" genannt, als rote Linie gab. Laut den Papieren von damals war dies eine der Mindestbedingungen der Schweiz für den EWR-Beitritt. Doch in einer Schlusssitzung strich die EU das Vetorecht - und obwohl der Bundesrat für diesen Fall den Ausstieg aus den Verhandlungen beschlossen hatte, passierte nichts. Ein streng vertrauliches Papier aus dem Bundesrat zeigt zwar, dass ein Bundesrat damals Abbruch der Verhandlungen mit der EU forderte. Doch die Mehrheit der Schweizer Regierung beschloss das Gegenteil: ein EU-Beitritt als Fernziel.
Am 6. Dezember 1992 gewann Blocher, quasi als David gegen Goliath, die Abstimmung. Volk und Stände lehnten den EWR-Beitritt knapp ab. Dies war gewissermaßen der Startschuss für Blochers Politkarriere. Ab dann fiel er auch mit einem aggressivem und teilweise die Gegnerinnen und Gegner verhöhnenden Politstil auf.
Thematisiert wird im Film auch Blochers persönliche Lebensgeschichte. Er erzählt, wie er in Laufen in der Nähe des Rheinfalls als eines von elf Kindern aufgewachsen ist - und davon, wie er seine Frau Silvia kennenlernte und wie sie am Anfang als Lehrerin für das Einkommen sorgte. Blocher erklärt auch, wie er nach dem Tod von Werner Oswald, dem Gründer der Ems-Chemie, das Unternehmen übernommen hat: Er erwarb für 20 Millionen Franken eine Holding, die mit Stimmrechtsaktien die Ems-Chemie kontrollierte. Mit anderen Worten: Er kaufte mit 20 Millionen Franken 17 Prozent des Aktienkapitals - ein Unternehmen, das damals laut Blocher einen Börsenwert von 125 Millionen Franken hatte.
Im Interview betont er, dass die Übernahme risikoreich war: "Für mich war das sauviel Geld. Als ich es gekauft habe, habe ich meiner Frau gesagt: Vorwürfe kommen sowieso. Es wird solche geben, die sagen, wenn es schief geht, dann bin ich ein großkotzter Typ ohne Geld, der alles in den Abgrund führt. Wenn es gut kommt, heißt es, der Typ hat es sich unter den Nagel gerissen. Und ich muss sagen, ich hoffe, es kommt der zweite Vorwurf."
Der Film rekapituliert Blochers Karriere als Bundesrat und seine umstrittene Abwahl nach nur vier Jahren. Und er zeigt, wie seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher Jahre später als erfolgreiche Unternehmerin ebenfalls in die Politik einsteigt.

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