Die Abzock-Tricks der Telko-Anbieter

Beitrag von Ronnie 03.01.2023 7 Minuten 0

New-Year-Deals, Oster-Angebote, Sommer-Aktionen, Herbst-Rabatte oder Black Friday: Für einige Schweizer Telko-Anbieter gibt es immer einen Anlass für angeblich günstige Deals. Bei so mancher Aktion wird tief in die Trickkiste gegriffen, damit das Angebot auch nach einem Schnäppchen aussieht. Sparpotenzial: oft Fehlanzeige. Vielmehr geht es um Gewinnmaximierung auf Kosten der Psychologie des Menschen. Und das wirft auf die gesamte Branche kein gutes Licht. In diesem Artikel stellen wir Dir 6 typische Abzock-Tricks vor und sagen Dir, wie Du Dich davor schützen kannst. Ausserdem erfährst Du, was die Teleboy-Abos transparent und fair macht.

1. Falsche Vergleiche: der unrealistische Ankerpreis (UAP)

Wie viel sollte ein Internet-Abo mit Geschwindigkeiten bis zu 100 Mbit/s im Monat kosten? Damit Du diese Frage beantworten kannst, brauchst Du eine Orientierungshilfe – einen sogenannten Ankerpreis. Je schlechter Du Dich im Telko-Markt auskennst, desto leichter haben es die Anbieter. Sie versuchen Dir einen unrealistischen Ankerpreis (UAP) vorzugeben, um den angeblichen Top-Deal besser zu verkaufen. Diesen beiden UAP-Tricks begegnest Du auf den Websites oder auf Plakaten der Telkos immer wieder:

Trick 1: Der UAP ist schneller gesetzt, als Du denkst. Haben Telko-Anbieter teure Internet-Abos im Portfolio, wirkt das Abo, an dem Du eigentlich interessiert bist, automatisch günstig. Vor allem, wenn es direkt neben dem Aktions-Abo platziert wird. Für Telko-Anbieter lohnt es sich also alleine aus diesem Grund, teure, wenn auch umsatzschwache Angebote, im Portfolio zu haben.

Trick 2: Wir kennen es alle: «Nur heute für CHF 49.– statt CHF 99.–!» Wow, zum halben Preis. Ist doch ein toller Deal, nicht? Nicht unbedingt. Denn überhöhte unverbindliche Preisempfehlungen (UVP) oder unrealistische Vorher-Nachher-Preise lassen uns im Glauben, dass es sich hier um ein Top-Angebot handelt. UVPs sind aber meistens viel zu hoch angesetzt und widerspiegeln nicht den Marktpreis. Der Ankerpreis ist also völlig unrealistisch.

2. Günstig auf Zeit: Intransparenz durch Preisstaffelung (IDP)

Achtung, jetzt wirds kompliziert: Für das erste halbe Jahr bezahlst Du CHF 39.90 im Monat, ab dem 7. Monat erhöht sich der Preis auf CHF 69.90. Insgesamt gehst Du einen Vertrag für 36 Monate ein. Angepriesen werden dabei natürlich vor allem die CHF 39.90 für die ersten 6 Monate – also der günstige Preis. Dass Du danach für ganze 30 weitere Monate zum teureren Preis an den Anbieter gebunden bist, ist dann eher ein Fall für die Info-Box.

Ganz schön ärgerlich: Wenn Du merkst, dass Dein Internet nach 6 Monaten teurer wird…

IDP ist problematisch, weil die Anbieter den Fokus auf den günstigen Preis zu Beginn des Vertrags legen. Die CHF 39.90 für die ersten 6 Monate lassen das Angebot attraktiver wirken, als es eigentlich ist. Was am Ende zählt, ist der Gesamtbetrag für die nächsten drei Jahre. Und diesen solltest Du vergleichen. Lass Dich also nicht vom Preis für die ersten 6 Monate blenden.

3. Achtung Kündigungszeitpunkt: Spekulation auf Lethargie (SAL)

Die Spekulation auf Lethargie (SAL) hängt mit der IDP zusammen. Abgesehen von der komplizierten Preisgestaltung, setzt so mancher Telko-Anbieter auf die Gemütlichkeit der Menschen. Ausgangspunkt ist: Die Wenigsten von uns haben Lust und Zeit, sich mit Telekommunikation auseinanderzusetzen. Die Abos stetig zu prüfen und zu vergleichen, ist vielen zu mühsam. Deshalb zahlen viele Schweizer:innen zu viel für ihr Internet-, TV- oder Mobile-Abo. 

Diese Lethargie nutzen einige Telko-Anbieter aus. Gerade bei zeitlich limitierten Aktionen profitieren die Anbieter davon, dass viele Schnäppchenjäger:innen nicht kündigen. Laut Vertrag wechselt man dann automatisch in ein deutlich teureres «normales» Abo-Modell und bindet sich beispielsweise für weitere 12 Monate zum doppelten Preis. Wer von solchen Aktionen profitieren möchte, sollte sich unbedingt im Kalender eintragen, wann das Abo gekündigt werden muss.

4. Teure Zusatzoptionen: Spekulation auf Upselling (SAU)

Nicht nur zu bekannten Schnäppchen-Anlässen wie Black Friday, Weihnachten oder Ostern unterbieten sich Telko-Anbieter mit Aktionen für einzelne Telko-Dienstleistungen: «Lebenslang Dein TV-Abo zum halben Preis!» Abgesehen davon, dass meistens auch hier ein UAP als Ausgangspreis angegeben wird, muss sich die Aktion ja für die Anbieter darüber hinaus lohnen. Hier kommt die Spekulation auf Upselling (SAU) zum Zuge.

Ist das Abo tatsächlich günstig? Besser zweimal hinschauen und Preise vergleichen.

Wenn Du jetzt Dein TV-Abo beim Anbieter abgeschlossen hast, ist es ja nur bequem, auch gleich Internet, Festnetz oder Mobile mit dazuzubuchen. Daran gibt es nichts auszusetzen. Vorsicht ist trotzdem geboten: Manche Telko-Anbieter sind von Anfang an auf Upselling aus und schwatzen Dir viel zu teure Zusatz-Abos auf. Damit ist der Sparpreis für das TV-Abo schnell wieder zunichtegemacht worden.

5. Jetzt zuschlagen: Fear of Missing Out (FOMO)

Wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben. Wer nicht sofort kauft, der verpasst womöglich ein Top-Angebot und muss später viel mehr bezahlen. Alleine beim Lesen löst das doch schon ein Stressgefühl aus. Schliesslich will niemand das günstige Angebot verpassen. Kurzum: Die Angst, den Deal zu verpassen, drängt uns dazu, schnell zu entscheiden.

FOMO lässt sich in jeglichen Bereichen relativ einfach herstellen. Wer ein Hotelzimmer buchen möchte, stösst schnell mal auf den Hinweis «Nur noch 1 Zimmer zu diesem Preis verfügbar». Ob das stimmt, können wir natürlich nicht überprüfen. Mangelnde Verfügbarkeit vorzugaukeln, wäre bei Telko-Anbietern natürlich absurd. Und trotzdem: FOMO ist leider auch in unserer Branche beliebt. Die Klassiker sind auffällige Countdowns und ablaufende Balken. Sie stellen die Dringlichkeit plakativ dar und sollen uns zur sofortigen Bestellung animieren. Erstens solltest Du Dich auf keinen Fall zu einer Bestellung drängen lassen und das Angebot zunächst mit anderen vergleichen. Zweitens taucht der Deal nicht selten nach Ablauf des Countdowns mit dem Vermerk «aufgrund hoher Nachfrage verlängert» wieder auf.

6. Ungewollte Zusatzleistung: Aufwertung mit Drittprodukt (ADP)

Ganz nach dem Motto «mehr ist mehr» tauchen an Aktionstagen immer wieder merkwürdige Deals auf. Es erinnert ans Werbefernsehen: Zusätzlich zum Abo werden Geschenke gemacht, die das Produkt aufwerten sollen. Der Klassiker: «Jetzt ein TV-Abo bestellen und Du erhältst kostenlos einen Fernseher dazu!» Noch schlimmer, wenn das Drittprodukt mit der eigentlichen Dienstleistung nichts zu tun hat. Dann wurde die ADP-Strategie auch noch schlecht umgesetzt.

Aktionen, wo das Auge hinreicht – nicht nur am Black Friday oder nach Weihnachten, sondern auch unter dem Jahr.

ADP ist oft erfolgreich, weil mehr Leistung zum gleichen Preis natürlich erstmal positive Gefühle auslöst. Lass Dich aber auch hier nicht täuschen. Bewerte erstens, ob der Aktionspreis überhaupt attraktiv ist und sei Dir bewusst, dass Du an einem TV-Abo interessiert bist – und nicht an einem TV-Gerät, das Du sehr wahrscheinlich auch gar nicht brauchst. Hinzu kommt, dass das Drittprodukt meistens ein Ladenhüter aus einer Kooperation mit einem Hersteller ist und darum sowieso raus muss.

Auch bei Telko-Aktionen gilt: genau hinschauen lohnt sich

Ob Black Friday, Sommer-Deals oder Winter-Aktion: Willst Du von günstigen Preisen profitieren, ist daran natürlich nichts auszusetzen. Mit diesem Artikel wollten wir Dir aufzeigen, auf welche Signale Du achten solltest, damit Du keine schlechten Deals eingehst. Unser Tipp: Schau lieber zwei- oder dreimal hin. Lass Dich nicht von vermeintlich günstigen Angeboten blenden und vergleiche unbedingt die Preise.

Natürlich gibt es auch bei Teleboy Aktionen, damit Interessierte ein Abo zu einem reduzierten Preis ausprobieren können. Für uns macht aber der Unterschied: Wir sind bei unseren Aktionen transparent und fair. Unsere Kund:innen können jederzeit aussteigen und sollen nicht durch Lockvogelangebote oder Preisstaffelungen an Verträge gebunden werden, die sie nicht wollen. Unsere immer günstigen Internetangebote ab CHF 27.90 im Monat findest Du hier.

Übrigens: Welche 4 Gründe für ein Abo von Teleboy sprechen, habe ich Dir in einem weiteren Artikel zusammengefasst.


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