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Volevo Nascondermi
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Freitag, 8. Juli • 00:10 - 02:05

Volevo Nascondermi

Drama

Italien 2020

Gleich zu Beginn sitzt Antonio Ligabue in der Praxis eines Psychiaters. Wie ein verschrecktes Tier blickt er unter einer schwarzen Decke hervor, in der Hoffnung, nicht entdeckt zu werden. «Volevo nascondermi - Ich wollte mich verstecken»: Der Filmtitel beschreibt perfekt die Haltung jenes Mannes gegenüber einer ihm oft feindlich gesinnten Umwelt, dessen wilde Gedankenwelt ihn zu einem der bedeutendsten italienischen Maler und Bildhauer des 20. Jahrhunderts machte.
Sein erratisches Verhalten ist mitunter eine Folge seiner unglücklichen Jugendzeit in der deutschen Schweiz, wo er einige Monate nach seiner Geburt von seiner leiblichen Mutter verlassen und von einem Schweizer Ehepaar aufgenommen wurde.
Toni, wie er gewöhnlich genannt wurde, litt an Rachitis, hatte einen Kropf. Er wuchs in einer feindseligen Umgebung auf, verspottet und angefeindet von allen. Etwas Verständnis brachte ihm allenfalls seine Adoptivmutter entgegen. Diese Ablehnung beeinträchtigte seine psychische Gesundheit massiv. Ein nervöses Verhalten, Angstdepressionen und oft gewalttätige Nervenzusammenbrüche waren die Folge und führten dazu, dass ihn die Schweizer Behörden, nach einem besonders heftigen Streit mit seiner Mutter, von seiner Adoptivfamilie trennten und ihn ausschaffen liessen.
Ligabue wurde nach Italien geschickt, nach Gualtieri, dem Geburtsort seines leiblichen Vaters in der Provinz Reggio Emilia. Hier, ohne Mittel, ohne ein Wort italienisch zu können und ohne jemanden, der sich um ihn kümmerte, wurde er auf Weisung des Staates in einem Heim für Bettler untergebracht. Dank seiner ungewöhnlichen Sensibilität und Fantasie fand er in der Bildhauerei und der Malerei einen Weg, sich seiner Umwelt mitzuteilen.
Als er auf den Bildhauer Renato Marino Mazzacurati trifft, findet er einen Unterstützer, der es ihm ermöglicht, zu jenem grossen fantasievollen Künstler zu werden, der eine fantastische Welt malte - voll von Tigern, Löwen, Jaguaren -, die in seinen wilden Träumen an den ruhigen Ufern des Po lebten.
Wie wird jemand zum Künstler, dem gerade dieser Weg verschlossen zu sein scheint, weil er unter verschiedensten Beeinträchtigungen leidet: Giorgio Dirittis Film über den Maler Antonio Ligabue feiert eine Schöpfungskraft, die nahezu alle Hindernisse überwindet.

Regie

Besetzung

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