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Thelonious Monk & Pannonica - Eine amerikanische Geschichte
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Montag, 27. März • 00:40 - 01:35

Thelonious Monk & Pannonica - Eine amerikanische Geschichte

Eine amerikanische Geschichte

Musik

Frankreich / Luxemburg 2020

Thelonious Monk war eigentlich schon am Ende. Er hatte kein Geld, die Polizei hatte seine Clubkarte, die ihm erlaubte, in New York aufzutreten, einkassiert, und seine Schallplatten verkauften sich nicht. Ein französischer Produzent verschaffte ihm einen Auftritt in Paris. Dort lernte er die Frau und Mäzenin kennen, die ihn rettete und ihm zu seiner Karriere verhalf. Es war die britische Baronin Pannonica de Koenigswarter, geborene Rothschild. Lange verschollene Fotos und Aufzeichnungen von Pannonica - kurz Nica - de Koenigswarter geben Einblick in ihre Beziehung zu Thelonious Monk und vielen anderen schwarzen Musikern der New Yorker Jazzszene, unter anderem Charlie Parker, Bud Powell oder Coleman Hawkins. Die Begegnung zwischen einer weißen Aristokratin und schwarzen Musikern war in den konservativen Vereinigten Staaten der 50er Jahre skandalös - und den Künstlern of Colour blieb damals die gesellschaftliche Anerkennung oft verwehrt.
In den 40er Jahren sorgte der Jazz im gleichgültigen, feindlichen und missgünstigen weißen Amerika für Aufruhr. Der Bebop löste den von Weißen dominierten Swing ab, Whites-only-Nachtclubs wie der "Cotton Club" und stigmatisierende Musiktheater wie die Pariser "Revue nègre" hatten ihre besten Tage hinter sich.
Doch bis sich der Jazz als eine der wichtigsten Musikformen des 20. Jahrhunderts etablieren konnte, mussten die meisten Musikerinnen und Musiker dieser Generation in den USA noch 20 Jahre um die ihnen gebührende Anerkennung kämpfen und lebten oft in bitterer Armut.
Die "Jazz-Baronin" versorgte die Musiker mit Lebensmitteln, löste ihre versetzten Instrumente wieder aus und fuhr sie in ihrem Rolls-Royce von einem Auftritt zum anderen. Sie nahm sie in ihrem Haus auf und sammelte Fotos und geheime Wünsche der Musiker in einem eleganten Notizbuch mit rotem Lederumschlag. Dort dokumentierte sie die vielen Schwierigkeiten, mit denen diese Künstler damals konfrontiert waren.
Die Dokumentation zeigt den langen und beschwerlichen Weg des einflussreichsten Pianisten der New Yorker Jazzszene vom mittellosen Außenseiter zum angesehenen Komponisten einer heute weltweit anerkannten Musikform - des Jazz.

Regie

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