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Gertrud Woker: die brillante Forscherin und vergessene Pazifistin ©
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samedi, 14. mai • 09:30 - 10:25

Gertrud Woker: die brillante Forscherin und vergessene Pazifistin

Docu

Schweiz 2020

Gertrud Woker (1878-1968) war die erste promovierte Chemikerin in der Schweiz und die erste Chemie-Privatdozentin an einer deutschsprachigen Universität überhaupt. Ihr Buch zur Katalyse wurde zu einem Standardwerk der Biochemie. Doch sie war nicht nur eine Pionierin der Wissenschaft, sondern auch der Friedens- und Frauenbewegung. Schon 1917, als Frauen keineswegs als gleichwertig galten, forderte sie gleichen Lohn für gleiche Arbeit. Durch ihre Forschung im Bereich Biologie und Chemie erkannte sie früh die verheerenden Langzeitfolgen des Giftgaskrieges und kritisierte die chemische Kriegsführung. Dies brachte sie bald in Konflikt mit der militaristisch motivierten Elite, sie wurde Opfer von Mobbing, sexistischen Angriffen und Denunziationen. Doch sie kämpfte unaufhaltsam bis ins hohe Alter für Frieden und gegen den Missbrauch der Wissenschaft, ihr Buch über den Giftgaskrieg erreichte neun Auflagen. Als geisteskrank verleumdet, verbrachte die Pazifistin die letzten Jahre ihres Lebens schliesslich in einer psychiatrischen Klinik. So verschwand sie zu Unrecht, aber vielleicht nicht zufällig, aus dem historischen Gedächtnis.
Der animierte Dokumentarfilm erzählt collagenhaft das Leben und die Errungenschaften dieser faszinierenden Frau. Durch Tagebucheinträge, wissenschaftliche Berichte und Gedichte von Gertrud Woker selbst berührt der Film durch Nahbarkeit und ihren schonungslosen Gerechtigkeitssinn. Der Film ist gleichermassen biografisch wie auch eine Dokumentation des damaligen Zeitgeschehens und beleuchtet dieses aus der Perspektive einer mutigen Frau, die zu Lebzeiten nicht zum Schweigen gebracht werden konnte.

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