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Unterwegs in Kanada
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jeudi, 18. février • 10:35 - 11:20

Unterwegs in Kanada

E2Der Nordwesten

Docu

D 2009

In einer endlosen Weite aus Kiefern, die auf kargen Felsen wachsen, taucht eine Stadt auf: Yellowknife. 20.000 Menschen leben hier, in der Hauptstadt der kanadischen Northwest Territories. Der Erfinder Matthew Gordono hat schon vieles in seinem Leben gemacht: In Nova Scotia hat er Autos repariert, in Toronto Kessel geschmiedet. Jetzt betreibt er einen Glas-Recycling-Laden in Yellowknife. Die Stadt zieht Abenteurer und Glücksucher magisch an. Matthew ist als Kind mit seinen Eltern aus England nach Kanada ausgewandert. Überhaupt sind fast alle Einwohner dort Auswanderer. Walt Humphries verschlug es vor vierzig Jahren nach Yellowknife. Er folgte dem Lockruf des Goldes. Bis vor Kurzem gab es dort zwei große Minen, in denen Matthew als Mineral-Prospector gearbeitet hat. Er war in diesem Job zuständig für das Aufspüren von Claims. Jetzt ist er sechzig Jahre alt und sucht privat nach Gold, hat seine eigenen Claims draußen im endlosen Busch. Joe McBrian wurde in Yellowknife geboren. Siebzig Jahre alt ist er nun und sitzt immer noch selbst hinterm Steuerknüppel eines Flugzeuges. Seine Maschine, eine DC-3 aus dem Zweiten Weltkrieg, ist nur wenig jünger als er. Mit ihr fliegt er Linie, zweimal täglich von Yellowknife nach Hay River, quer über den Great Slave Lake. Seine Fluggesellschaft Buffalo Air ist längst eine kanadische Berühmtheit. Flugzeugenthusiasten aus der ganzen Welt besuchen "Buffalo Joe" und seinen Flugzeugpark. Es sind allesamt Maschinen, die mindestens fünfzig Jahre auf dem Buckel haben. Am Ostende des riesigen Great Slave Lake, abgeschieden und nur mit Flugzeug oder Boot erreichbar, liegt Lutsel K'e. Hier leben die Ureinwohner Kanadas, Indianer vom Stamm der Dene. Sie lebten schon immer hier und nennen sich jetzt First Nations, denn sie waren die ersten, die dieses Land besiedelten. Jeder zweite Einwohner in Lutsel K'e heißt Catholique mit Nachnamen. Den "katholischen" Nachnamen haben ihnen vor hundert Jahren die Missionare verpasst. Fast alle hier sind irgendwie miteinander verwandt. Wie alle Dene-Indianer hat auch Joseph Catholique die Statuscard. Dieser Ausweis erlaubt ihm, sich so frei in den Northwest Territories zu bewegen wie seine Vorfahren. "Ich kann Bäume fällen, Bären schießen, Karibus jagen, Fische fangen, so viel und so oft ich will", sagt Joseph, "weil ich zum Stamm der Dene gehöre." Wenn ihm mal langweilig wird, in der Einsamkeit von Lutsel K'e, dann nimmt er sich sein Motorboot und fährt in die Hauptstadt. Sechs Stunden dauert die Fahrt über den Großen Sklavensee nach Yellowknife, dem Vorposten der westlichen Zivilisation in der kanadischen Tundra.

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