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Friday, 21. June • 10:00 - 10:30

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Die Reparatur der Erde

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Deutschland / Österreich / Schweiz 2019

Der Klimawandel lässt sich allein durch Einsparen von CO2 kaum mehr aufhalten. Deshalb setzen Forscher auf eine radikale, verrückte, vielleicht sogar gefährliche Idee: die Erde gezielt kühlen. Dazu müssen sie in die geochemischen Kreisläufe der Erde eingreifen, den Planeten umgestalten. Geoengineering nennt sich das. Noch erscheint der Eingriff in die Erdsysteme wie pure Hybris. Aber vielleicht liegt im «weiter wie bisher» die noch viel grössere Gefahr.
In «nano - Die Reparatur der Erde» stellt Ingolf Baur die aussichtsreichsten Projekte der Klimaingenieure vor und diskutiert die Machbarkeit und die Risiken der neuen Technologien. Seine Reise führt ihn zu Forschern in der Schweiz, in Island und in den USA. Und damit zu zwei ganz unterschiedlichen Strategien. Die einen wollen das klimaschädliche CO2 aus der Atmosphäre fischen und in Böden und Ozeanen versenken. Die anderen, und das ist die weitaus umstrittenere Strategie, denken darüber nach, das Sonnenlicht zu dimmen. Prominentester Vertreter ist David Keith von der Harvard University.
Keith will das Potenzial und die Risiken des sogenannten Solar Geoengineerings jetzt nicht mehr nur am Computer, sondern auch in der Praxis ausloten. In einem kleinen Experiment will er untersuchen, was die Freisetzung von Aerosolen wie Schwefelsäure in der Atmosphäre bewirkt. Die Idee dahinter: In grossen Mengen versprüht, könnten die Aerosole das einfallende Sonnenlicht zurück ins All reflektieren und so die Erde kühlen.
Der Schweizer Janos Pasztor, Direktor der Carnegie Climate Geoengineering Governance Initiative, begrüsst Projekte wie diese und plädiert generell für mehr Forschung und einen breiten Diskurs in der Gesellschaft. Seine Sorge: Weil Solar Geoengineering im Vergleich zu anderen Methoden billig und einfach umzusetzen ist, könnte irgendjemand auf der Welt einfach damit loslegen - ohne dass die ökologischen Folgen umfassend erforscht worden wären.
Kritiker dagegen befürchten, dass Geoengineering als Option und bereits die damit verbundene Forschung vielen als Ausrede dienen könnte. Weil wir auf diese Art bequem am Thermostat der Erde schrauben können, könnte, so ihre Sorge, die Motivation für den unbequemen Weg deutlich schwinden. Sprich: auf erneuerbare Energien umzustellen und so den CO2-Ausstoss radikal zu senken.

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